Behauptung, Vorurteil:

"Ohne Werkverträge wären manche Branchen nicht mehr wettbewerbsfähig!"

 

Mein Kommentar:

Die obige Aussage ist sogar korrekt! Aber zur Wahrheit gehört auch: Das ganze Dilemma ist eine Folge der offenen, zollfreien Grenzen. Gäbe es angemessene Importzölle, könnten ausländische Dienstleister und Produzenten nicht deutsche Tariflöhne unterlaufen und heimischen Branchen so den Garaus machen.

In der Fleischindustrie zum Beispiel hätte es bei geringerem Kostendruck auch nicht den Zentralisierungswahn gegeben, der auf dem Rücken der Schlachttiere ausgetragen wird (lange Transportwege). Warum wird in der Öffentlichkeit nicht eine derart offene und ehrliche Debatte geführt? Warum meint man, mit der Bloßstellung der Missetäter, einer besseren Überwachung und der Beschränkung von Werkverträgen sei alles geritzt? Ich kann die Antwort selbst liefern: Die Forderung nach einer Wiederbelebung der Zölle (vor allem innerhalb Europas) ist politisch nicht legitim. Weil die konzernfreundlichen, radikalen Ideologien nicht angetastet werden dürfen.

 

 

"Das typische Ritual in unserem Medienzeitalter: Man entrüstet sich über einige Sünder und Missstände, verschweigt und vertuscht aber die wahren Hintergründe dieser Fehlentwicklungen. Wie lange wird es z. B. bei weiterhin offenen Zollgrenzen und teureren Produktionsbedingungen noch deutsche Schlachtbetriebe geben? Dient es dem Tierwohl, wenn unser Fleisch bald nur noch aus dem Ausland kommt?"

 


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Impressum
© Manfred Julius Müller, Flensburg, Erstveröffentlichung August 2020

 

 


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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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Das Grundübel bei einem Kurswechsel (z. B. Wiederbelebung der Zölle): Sowohl Politik als auch Bevölkerung denken nur an die vordergründigen, kurzfristigen Veränderungen, die den bisherigen Lebensstil beeinflussen könnten (z. B. geschürte Teuerungsängste). Die positiven Folgewirkungen, die durchdachte Reformen erst im Laufe der Jahre voll entfalten, werden kaum gesehen.