Was ist Volksverhetzung?
Haben "die Deutschen" den 2. Weltkrieg angefangen, haben sie damals vom Holocaust gewusst? Was eigentlich ist Volksverhetzung?
Wenn von
Volksverhetzung die Rede ist, denken viele Bundesbürger
zunächst an das Leugnen des Holocausts, denn dieses Vergehen
wird in unserem Lande konsequent verfolgt und geahndet.
Doch leider wird die gleiche Aufmerksamkeit nicht anderen Formen der
Volksverhetzung beigemessen. So wird zum Beispiel ständig das
deutsche Volk geschmäht mit dem Vorwurf, es hätte 1939 den
2. Weltkrieg angefangen und vom Holocaust gewusst.
Auch
das ist Volksverhetzung:
"Die Deutschen haben den Krieg angefangen!"
Wer
behauptet, "die Deutschen haben den Krieg angefangen" spricht
die Unwahrheit und macht es sich sehr einfach. Denn nicht "die
Deutschen" sind die Übeltäter, sondern Hitler und seine
Vasallen. "Die Deutschen" hatten verständlicherweise panische
Angst vor einem neuen Krieg - ihnen zu unterstellen, sie hätten
den Krieg gewollt oder herbeigeführt, trifft es nun wirklich
nicht. Nur zur Erinnerung: Mehr als 10 Millionen Deutsche sind durch
den 2. Weltkrieg umgekommen.
Wer nun
wirklich die historische Kriegsschuld trägt, möchte ich
hier gar nicht abschließend erörtern. Es sei aber darauf
hingewiesen, dass auch die UdSSR in Polen einmarschiert ist,
aber als Großmacht durfte sie das anscheinend (warum
eigentlich haben Frankreich und Großbritannien nicht auch der
UdSSR den Krieg erklärt?).
Und wer ernsthaft Ursachenforschung betreibt, der kommt nicht umhin,
die unerfüllbaren Versailler Verträge an den Beginn der
unglückseligen Entwicklung zu stellen. Historiker sprechen nicht
ohne Grund von einem dreißigjährigen Krieg, der 1914
begann und durch die USA letztlich zwei Mal zugunsten der
Siegermächte entschieden wurde. Dabei haben es die USA nach dem
1. Weltkrieg versäumt, sich gegenüber Frankreich
durchzusetzen und eine gerechte Friedensordnung zu
schaffen.
Fraglich ist
auch, ob die Kriegserklärungen Frankreichs und
Großbritanniens 1939 wirklich so unvermeidbar waren.
Rechtfertigt die Beseitigung eines irren Diktators den Tod von
50 Millionen unschuldigen Menschen?
Hätte es nicht doch Alternativen gegeben (Boykott gegen das
rohstoffarme Deutschland, Aufklärung der deutschen
Bevölkerung über Radio London, Druck und Diplomatie seitens
der USA usw.).
Als 1990 Saddam Husseins Truppen Kuwait überfielen hat man
schließlich auch nicht dem irakischen Volk die Schuld
dafür in die Schuhe geschoben und es zu vernichten
versucht.
Und
auch das ist Volksverhetzung:
"Die Deutschen haben vom Holocaust gewusst"
Fest
steht, dass damals die wenigsten Deutschen von den unbegreiflichen
Zuständen in den Konzentrationslagern etwas wussten. Die KZs
galten allgemein als riesige Arbeitslager, nicht aber als
Vernichtungsstätten. Die Hitlerdiktatur hat alles darangesetzt,
ihre grausigen Verbrechen vor dem Volk zu verbergen. Sicherlich gab
es einige zehntausend Insider - aber das Weitergeben von
Informationen oder Gerüchten wurde umgehend mit dem Tode
bestraft ("Zersetzung der Volksmoral").
Im Gegensatz
zur deutschen Bevölkerung wussten die Führungen der
Alliierten durch Überläufer, Flüchtlinge,
Geheimdienste, Partisanen, Nachrichtenüberwachung,
Flugzeugaufklärung usw. sehr wohl über die wahren
Zustände in den KZs Bescheid.
Hätte Radio London ihre zahlreichen deutschen Hörer
über das Ausmaß der systematischen Judenvernichtung
ausführlich unterrichtet, hätte die Nazidiktatur trotz
Gestapo den Volkszorn höchstwahrscheinlich nicht mehr unter
Kontrolle halten können. Der mutige Umsturzversuch im Juli 1944
wäre dann auf jeden Fall anders verlaufen.
Aber wollten die Führer der Alliierten überhaupt, dass das
deutsche Volk sich von seiner Diktatur aus eigener Kraft befreit?
Befürchteten sie womöglich, dass man ihnen den sicheren
Sieg noch aus den Händen riss?
Opfer
werden zu Tätern stimuliert.
Es
kommt ja immer wieder vor, dass Täter sich als Opfer geben. Aber
umgekehrt geht es leider auch. Von den 70 Millionen Deutschen waren
mindestens 99 % Opfer des Krieges. Opfer, weil sie selbst an der
Front oder im Bombenhagel umgekommen sind, weil sie engste
Familienangehörige verloren haben, weil sie ausgebombt wurden,
über viele Jahre hungern mussten oder aus ihrer Heimat
vertrieben wurden.
Wer dieses
millionenfache unerträgliche Leid leugnet oder bagatellisiert
oder meint, "die Deutschen" hätten selber Schuld, scheint mir
voreingenommen und weitgehend urteilsunfähig. Neben den
etwa zehn Millionen Toten auf deutscher Seite gab es noch viele
Millionen Schwerverletzte, Krüppel, Traumatisierte usw..
Wahrscheinlich genossen weniger als 1 % der Bevölkerung durch
den Krieg vorübergehende Vorteile. Das Verhältnis
der Opfer und Täter ist ähnlich: Nur etwa 1 % der Deutschen
haben sich juristisch oder moralisch strafbar gemacht, also
eindeutiges Unrecht begangen (Kriegsverbrechen usw.). Aber darf man
die übrigen 99 %, allesamt unbescholtene Bürger, die nie
etwas Unrechtes getan haben, die Söhne, Männer, Haus und
Hof durch den Krieg verloren haben, als Täter
beschimpfen?
Die
Bevölkerungen sind stets die Opfer!
Fest
steht - die Leidtragenden aller Kriege sind stets die Bürger.
Immer waren es die Regenten, die ihren Hals nicht voll kriegen
konnten und ihren Machtbereich noch weiter ausdehnen wollten. Das
Volk musste sich immer fügen, gehorchen und den Blutzoll
entrichten, ganz gleich, auf welcher Seite es stand, ob es einer
"gerechten" oder "ungerechten" Sache diente.
Volksverhetzung:
Sind die nach dem 2. Weltkrieg geborenen Deutschen die Nachkommen
brutaler Mörder und Verbrecher?
Hintergrund
aller Bemühungen, den Deutschen unisono den Krieg und den
Holocaust anzulasten, ist die Verächtlichmachung und
Diffamierung auch aller nachfolgenden Generationen.
Die Deutschen sollen auf ewig im Büßerhemd und mit
schlechten Gewissen herumlaufen, sollen sich ihrer eigenen Vorfahren
schämen und sich selbst schuldig fühlen, sollen Abbitte und
Wiedergutmachungen leisten. Ein normales Verhältnis zum
Staat, eine kleine Portion Patriotismus, wird ihnen nur mit Argwohn
zugestanden.
Was soll aber
aus einer Generation werden, die unter einem solch inszenierten
Schuldgefühl aufwächst, die an den eigenen Staat und seine
Geschichte nur mit Abscheu denkt und die nur noch bezüglich der
EU nationale Gefühle entwickeln darf?
Kann es eine dauerhafte europäische Aussöhnung geben,
wenn das im Herzen Europas liegende Volk weiterhin kollektiv als
Tätervolk diffamiert wird, auf das alle anderen rundherum
herabsehen, spucken oder mit dem Finger zeigen? Mehr
dazu...
Nachtrag 18. 2.
2018:
Gerade lese ich, wie sich der deutsch-türkische Journalist Deniz
Yücel (der gestern nach einem Jahr ohne Anklage aus
türkischer Haft entlassen wurde) einst in einer "taz"-Kolummne
geäußert hatte. Wörtlich: "Der baldige Abgang der
Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten
Seite." Wieso eigentlich werden derlei Aussagen nicht
angeprangert und als Volksverhetzung verstanden?
Auch in den letzten Tagen
wieder haben führende deutsche Politiker auf internationalem
Parkett medienwirksam betont, die historische Schuld für die
Verbrechen des Zweiten Weltkrieges und den Holocaust liegen klar bei
Deutschland. Was soll diese ewige verallgemeinernde
Nestbeschmutzung nach über 70 Jahren? Deutschland bzw. das
deutsche Volk ist nicht mit Hitler und seinen Vasallen
gleichzusetzen. Und
so ganz unschuldig waren die Führer anderer Mächte an dem
Desaster schließlich auch nicht.
Macht man die USA oder "die Amis" heute etwa pauschal für den
Holocaust an den Indianern oder den Sklavenhandel verantwortlich,
wirft man bei jeder Gelegenheit "den Briten" die Eroberung Indiens im
19. Jahrhundert vor, oder "den Spaniern" und "den Katholiken" die
Finanzierung des 30jährigen Krieges (des Holocaust an den
Deutschen)? Nein, das tut man nicht, weil es eine Kollektivschuld
nicht gibt.
Das gemeine Volk war und ist immer nur dazu da, die Untaten und
Machtgelüste ihrer Despoten zu finanzieren und auszubaden. Wie
kann man nur so selbstgerecht und unsensibel sein, ihnen
nachträglich nach all dem Leid auch noch die Verantwortung
unterzuschieben? Wer dann noch zynisch sagt, "jedes Volk bekomme die
Regierung, die es verdient", betreibt schon wieder
Volksverhetzung.
Nicht einmal heute (in einer gefestigten Demokratie) weiß der überforderte Wähler, wie sich seine Regierung im Amt entpuppt, welche Koalitionen geschmiedet und welche Koalitionsverträge ausbaldovert werden, welche Wahlverprechen Politiker halten und welche nicht, wie sich die umgesetzten Programme in der Praxis auswirken und wie konfus oder überlegt die Herrschenden auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren.
Volksverhetzung:
Sehe ich etwas falsch?
Wer
sich an heikle Tabuthemen heranwagt, der läuft schnell Gefahr,
missverstanden oder von Andersdenkenden niedergemacht zu werden.
Trotzdem denke ich, dass es 60 Jahre nach Kriegsende erlaubt sein
muss, kritische Fragen aufzuwerfen und auf evtl. ungerechtfertigte
Volksverhetzungen aufmerksam zu machen. Es geht nicht an, die
Aufarbeitung einer solch wichtigen "Dauerschande" allein den Neonazis
zu überlassen.
Mir geht es in der Beurteilung um absolute Neutralität und
Aufrichtigkeit. Wenn ich mich irgendwo im Ton vergriffen haben sollte
oder gar sachlich Falsches geschrieben habe, so bitte ich um
Mitteilung, damit ich meinen Fehler korrigieren kann. Meine Email:
m.mueller@iworld.de
"Vom
Krieg und vom Holocaust kann ich einfach nichts mehr hören!"
Ich
verstehe diese Einstellung vieler Bundesbürger. Wenn nahezu
täglich über das Staatsfernsehen die deutschen Vorfahren
als Kriegsverbrecher, Mörder oder zumindest feige Mitläufer
geschmäht werden und deren Nachkommen indirekt eine ewig
vererbbare Kollektivschuld angehängt wird, will man auch einmal
auf andere Gedanken kommen. Das Problem ist nur: Die
Erbschuldideologie, die im Grunde menschenverachtend und
rassistisch ist (die Biodeutschen sind nicht Menschen II. Klasse)
bestimmt seit Jahrzehnten die bundesdeutsche Politik.
Hätte es in Deutschland seit 40 Jahren einen schleichenden
Reallohnrückgang und eine Vervielfachung der ungeschminkten
Arbeitslosenzahlen gegeben, wenn nicht immer wieder deutsche
Interessen vernachlässigt worden wären? Der radikale
Umbau zum offenen Vielvölkerstaat, der Verzicht auf eine eigene
Währung, souveräne Staatsgrenzen und
Dumpingschutzzölle, die Nullzinspolitik und Schuldenunion - dies
alles war nur möglich wegen der permanenten Instrumentalisierung
der Erbschuldideologie.
Eine herzliche Bitte: Sollte Ihnen dieser Artikel (https://www.tabuthemen.com/volksverhetzung.html) gefallen haben, empfehlen Sie ihn bitte weiter. Denn nur die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung ebnet den Weg für notwendige Veränderungen. Es dankt Ihnen Manfred J. Müller
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Impressum
© Dieser Text ist die Zusammenfassung einer Studie des
unabhängigen, parteilosen Wirtschaftsanalysten und Publizisten
Manfred J. Müller aus Flensburg.
Erstveröffentlichung 2005.
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred J. Müller
Die
Drahtzieher der rassistischen Erbschuldideologie verweigern sich
sachlichen Argumenten. Sobald jemand die Hintergründe und
Umstände der Nazi-Terrordiktatur beleuchtet, wird er als
Relativierer angegiftet. Wie soll man aber aus der Geschichte lernen,
wenn ein Großteil der Fakten einfach ausgeblendet wird?