Behauptung, Vorurteil:

"Die steigende Produktivität ist Schuld an der Massenarbeitslosigkeit...!"

 

Gegenthese:

Höhere Produktivität bedeutet mehr Wohlstand. Der technische Fortschritt beschert uns einen Lebensstandard, der vor 200 Jahren noch schier undenkbar schien. Seit der Frühindustrialisierung gibt es aber auch "Maschinenstürmer", die die Vernichtung ihrer traditionellen Arbeitsplätze beklagen.
Doch wie die Vergangenheit lehrt, hat die zunehmende Automatisierung wenig bis nichts mit der Massenarbeitslosigkeit zu schaffen.
Denn im Gleichschritt mit der Produktivität wachsen auch neue Begierden und Ansprüche. Welcher Normalbürger hat vor 40 Jahren schon von Handys, Computern, Navigationsgeräten und riesigen Flachbildschirmen geträumt?

Erst wenn die Wünsche der Bevölkerung flächendeckend gedeckt sind, könnte man von einer Marktsättigung sprechen (bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg). In einem intakten, durch Zölle geschützten Binnenmarkt wäre aber auch das kein Problem: Man bräuchte dann nur im Einklang mit dem Produktivitätswachstum die allgemeine Arbeitszeit verkürzen.

 

"Die steigende Produktivität erweist sich für die gesamte Menschheit als Segen, nicht als Fluch. Die weltweit zu beklagende Massenarbeitslosigkeit hat mit dem Produktivitätswachstum nichts zu schaffen, sie hat ganz andere Ursachen. Ausschlaggebend für dieses Übel ist vor allem die Aussetzung der Marktwirtschaft durch die weitgehende Abschaffung der Schutzzölle. Aber es gibt natürlich noch andere Ursachen (Korruption, Bürokratiewahn usw.)."

 

 


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© Manfred Julius Müller, Flensburg im August 2020

 


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Ineinandergreifende, sich gegenseitig bestätigende Vorurteile, Lebenslügen und frisierte Statistiken sind die Ursachen eines seit 1980 anhaltenden schleichenden Niedergangs.