Anklage:

 

"Ich kann den Deutschen den Holocaust nicht verzeihen!"

 

 

Wie kommen Holocaust-Überlebende und deren Nachfahren eigentlich ständig auf den Gedanken, dass sie mir bzw. "den Deutschen" etwas zu verzeihen hätten? Verbirgt sich hinter dieser Anklage nicht ein abgrundtiefer Rassismus, eine anmaßende Kollektivschuldzuweisung?

Im Zweiten Weltkrieg starben auch an die zehn Millionen Deutsche und es gab abermillionen Verwundete, das ganze Volk hat unter dem mörderischen Krieg gelitten. Sollen die deutschen Opfer auch sagen, "wir können den Deutschen diese Verbrechen nicht verzeihen"? Und was ist mit den zigmillionen Opfern der stalinistischen oder maoistischen Revolutionspolitik? Sollen die sich selbst und ihren Landsleuten verzeihen? Waren sie Täter, nur weil sie zufällig Russen oder Chinesen waren? Und müssen auch ihre Kinder, Enkel und Urenkel immer noch geächtet werden?

 

Schuld waren nur Menschen, die über den Befehlsnotstand hinaus gesündigt haben …
Die meisten deutschen Soldaten sind trotz gehirnwäscheartiger Dauerpropaganda nur unter Zwang in den Krieg gezogen. Weil sie schließlich wussten, dass sie dem Tod entgegengingen. Sie wurden zum Teil mit der Superdroge Pervitin vollgepumpt, damit sie ohne Pause und Ermüdungserscheinungen drei Tage und Nächte kämpfen konnten und dabei jegliche Hemmungen verloren. Waren diese armen Hunde alle schuldig, hatten sie einen schlechten Charakter?

 

Nicht einmal die Mitarbeiter in den Konzentrationslagern darf man pauschal verurteilen …
Denn auch sie waren zumeist Opfer des Systems. Selbst diejenigen, die nicht zwangsverpflichtet wurden und sich freiwillig für einen Dienst im Arbeitslager beworben hatten (um nicht an die Front geschickt zu werden) merkten erst vor Ort, dass sie in einem höllischen, TBC-verseuchten Vernichtungslager gelandet waren - mit extrem hohem Sterberisiko auch für sich selbst. Aber sie konnten aus dieser Falle nicht heraus, konnten nicht einfach den Dienst quittieren. Denn die Existenz der Todeslager war ein wohlgehütetes Staatsgeheimnis.

 

Nicht "die Deutschen" waren Schuld, sondern Hitler und seine Vasallen …
Vor allem aber auch die Verfasser des Versailler Friedensdiktates, die Spekulanten der New Yorker Aktienbörse (die eine Weltwirtschaftskrise auslösten), die unfähigen, parteitaktisch agierenden Politiker der Weimarer Republik, die Gegenspieler Hitlers im europäischen Machtkampf. 55 Millionen Menschen zu opfern um ein teuflisches Monster wie Hitler zu beseitigen ist einfach ein zu hoher Preis! Das wäre sicher auch anders gegangen (beispielsweise durch eine völlige Isolierung Deutschlands, aufklärende ausländische Rundfunksender usw.).

 

Was für ein Geschichtsbild wird der heutigen Jugend in den Schulen vermittelt? Welche Absichten stecken dahinter? Kann mit engstirnigen, rassistischen Schuldzuweisungen und Betrachtungen wirklich etwas aus der Geschichte gelernt werden?

 

Zum besseren Verständnis …
Deutschland: Erinnerungskultur versus Verdrängungskultur
"… im Kampf gegen das Vergessen!"
Die Schuld der Deutschen am Holocaust und 2. Weltkrieg
Antisemitismus in Deutschland: Wie konnte es überhaupt zum Holocaust kommen?
Rückblick: War die massive finanzielle Unterstützung der Palästinenser ein Fehler?
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." (Stimmt das?)

 

 


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© Manfred Julius Müller, Flensburg, Erstveröffentlichung Januar 2022

 


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Anmerkung: Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.

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Die Drahtzieher der rassistischen Erbschuldideologie verweigern sich sachlichen Argumenten. Sobald jemand die Hintergründe und Umstände der Nazi-Terrordiktatur beleuchtet, wird er als Relativierer angegiftet. Wie soll man aber aus der Geschichte lernen, wenn ein Großteil der Fakten einfach ausgeblendet wird?