Behauptung, Vorurteil:
"Die EU hilft uns, die globale Herausforderung zu bestehen..."
Richtigstellung:
Wie widersprüchlich doch bisweilen argumentiert wird! Einerseits will man der Bevölkerung die Globalisierung (den Abbau der Zollgrenzen) als Vorteil verkaufen, andererseits soll aber die Europäische Union den globalen Dumpingwettbewerb entschärfen und eine Schutzzone bilden. Man schwärmt vom großen Binnenmarkt und verschweigt, dass dieser interne Marktplatz alles andere als gerecht und homogen ist.
Durch
den Wegfall der Zollgrenzen sind innerhalb der Europäischen
Union absurde Konkurrenzsituationen entstanden.
Wie soll der im Hochpreisland lebende deutsche Arbeitnehmer auf
Dauer gegen die Niedriglohnkonkurrenz im Osten bestehen können?
Wie sollen unterentwickelte Staaten ohne Zoll eine effiziente
Volkswirtschaft aufbauen?
Einen
fairen Binnenmarkt unter völlig ungleichen Bedingungen kann es
nicht geben! Beim EU-Binnenmarkt handelt es sich um ein Fake, eine
dreiste Mogelpackung. Der Begriff Binnenmarkt kann deshalb nur als
Verhöhnung verstanden werden, wo es doch nicht einmal
einheitliche Steuer- und Sozialgesetze gibt. Die EU taugt nicht
als Allianz gegen den globalen Dumpingwettbewerb, sondern erweist
sich eher als zerstörerische Kraft, als zusätzliche
Belastung.
Mit dem
Aufgabe der eigenen Währung haben
die Euro-Staaten zudem das wichtigste Instrument zur
Wirtschaftssteuerung und Krisenbewältigung preisgegeben. Wie
soll das noch enden?
"Falsche Annahmen und Träumereien führen zu fatalen Weichenstellungen. Eine Wende zum Besseren kann es nur geben, wenn ehrliche Erfolgsbilanzen aufgestellt werden. Aber dazu sind unsere Pfründe bewahrenden Demokratien kaum noch in der Lage."
Manfred Julius Müller
Impressum
© Manfred Julius Müller, Flensburg im April 2010
Anmerkung:
Der Sinn einzelner Thesen erschließt sich oft erst im
Zusammenhang mit anderen Artikeln des Autors. In einem einzelnen
Aufsatz können nicht jedesmal alle Hintergründe und
Grundsatzüberlegungen erneut eingeflochten werden.
Bücher
von Manfred Julius Müller
Der
Fetischismus des globalen Zollfreihandels (und der Europäischen
Union) bescherte uns eine nun seit über 40 Jahren anhaltende
Phase eines kaum wahrgenommenen schleichenden Niedergangs. Eine
abenteuerliche Billiggeldschwemme und manipulierte Minizinspolitik
sorgt seit 2009 für eine trügerische Ruhe vor dem Sturm.
Aber wie lange noch?
Wann wird
es wieder möglich sein, über fatale Irrlehren offen zu
debattieren, ohne dabei gleich in die links- oder rechtsextreme Ecke
geschoben zu werden? Wann
wird aus unserer "Mediendiktatur" wieder eine echte parlamentarische
Demokratie?